van de Willy



Nachdem ich 1990 in Gera geboren sowie in Weida und Wünschendorf in Thüringen mit eher wenigen künstlerischen Berührungspunkten aufgewachsen bin, interessiere ich mich 2008 nach
meinem Umzug nach Zeulenroda-Triebes auf einmal aus heiterem Himmel für die Kunst und beginne mit großer Leidenschaft zu malen.
Als ich 2010 nach Wünschendorf zurückkehre, beziehe ich dort mein erstes Atelier. Im gleichen Jahr habe ich meine ersten Ausstellungen in Gera und Umgebung. Meine Hauptinspirationsquelle wird in
dieser Zeit die Kunstströmung des Expressionismus, aber auch durch Musik und Songtexte werde ich von den Musen geküsst.
2011 ziehe ich nach Gera, wo ich beginne, die Kunstfigur Van de Willy zu verkörpern. Diese zweite Identität mit selbstauferlegtem Adelstitel gibt sich gesellschaftskritisch, malt wilde Fratzen und bringt
alkoholgeschwängerte, nackte Körper mit kraftvollem Farbauftrag auf unzählige Leinwände. 2012 bin ich neben sechs anderen Künstlern Mitbegründer einer Ladengalerie in der Geraer Innenstadt. „Opus 7“ nennt sich das Projekt. Vor Ort wird gemalt, gefeiert, ausgestellt und verkauft.
Dieses Projekt wird später zum Verein „Bunte Steinweg Family“.
Seit dieser Zeit unternehme ich jährlich Kunstreisen nach München und Salzburg.
2013 verschlägt es mich nach Leipzig, wo ich heute noch wohne. Frisch in der großen Stadt angekommen, gründe ich das Atelier Kirschberg in Leipzig Möckern.
Ein Jahr später gründe ich 2014 mit Hermsdorfer Freunden die Künstlergruppe „Hermsdorfer Hopfenkur“. Es wird gemeinsam gemalt, fotografiert, ausgestellt und getanzt. Hierlasse ich mich bei Foto-Shootings erstmals als Travestiemodel ablichten. 2015 fahre ich mein künstlerisches Schaffen deutlich zurück, nehme aber gleichzeitig Privatunterricht beim Leipziger Maler F. Degelow, wobei dies zusammen mit meiner weiterhin auch autodidaktischen Fortbildung mein künstlerisches Schaffen formt und prägt. Von 2015 bis 2019 bin ich Foto-Travestiemodel bei einem Weimarer Fotografen.2016 beziehe ich ein neues Gemeinschaftsatelier mit Künstlerfreunden im den Atelierhäusern der Franz-Flemming-Straße im Leipziger Westen. Im selben Jahr stelle ich erstmals in Leipzig und Karlsruhe aus. 2019 und 2020 kommen Ausstellungen in Wien und Rom sowie im Kunstmuseum Wilhelm Morger in Soest hinzu. 2022 mache ich schließlich eine künstlerische Pause, die mir die Kraft gibt, mich in diesem Jahr wieder voller Elan in die Kunst zu stürzen.

Gerne möchte ich mit meiner künstlerischen Arbeit und meiner Person den Diskurs um sexuelle Vielfalt und Toleranz bereichern. Geht es doch auch in der Bildenden Kunst um die Frage des anders seins, der Abgrenzung und auf visuellem Wege eine nonverbale Kommunikation zwischen Bild und Betrachter herzustellen.

Meine Malerei ist weiterhin vor allen Dingen vom Expressionismus und Neo-Impressionismus inspiriert, scheut in der Motivik allerdings nicht vor zeitgenössischen Wegen zurück. Dabei wechseln
sich grobe und feine Malerei ab, je nachdem wie Motiv und Stimmung es verlangen. Auch nach Collagen lüstet es mich gelegentlich. Einen allzu großen Naturalismus darf man allerdings nicht erwarten, denn die Bilder leben häufig vor allen von ihrer abstrakten Formensprache.





Freundliche  Grüße 


Willy Leithold